Beauty o’clock: Hautpflege nach dem Biorhythmus

Beauty o’clock:
Hautpflege nach dem Biorhythmus

DR. MIRIAM REHBEIN | 19. JANUAR 2021
Im Alltag achtet man schon sehr genau auf die innere Uhr des Körpers. Du weißt beispielsweise sicher, an welchen Tageszeiten Du am kreativsten bist und Dich besonders gut konzentrieren kannst, wann es Zeit für eine Pause und frische Luft ist und wann das Bett ruft. Deiner Haut geht es nicht anders: Auch sie hat bestimmte Tageszeiten, an denen ihr Feuchtigkeit besonders gut bekommt, und Zeiten, in denen sie reichhaltigere Pflege mit vielen Wirkstoffen bevorzugt. Zudem spielen auch Jahreszeiten, Alter, Schlafgewohnheiten und Umwelteinflüsse eine große Rolle bei der inneren Uhr unserer Haut. In diesem Beitrag erfährst Du, wann Dein Haut-Biorhythmus wonach verlangt. Denn Pflege wirkt wesentlich besser, wenn Du den Biorhythmus, der eine Art Stundenplan für Deine Haut ist, nutzt.

Frau mit Fitness-Shake

Der 24-Stunden-Haut-Biorhythmus

Die Chronobiologie machte es möglich, dass der circadiane Rhythmus entschlüsselt werden konnte. So wissen wir, zu welcher Tageszeit sich der Stoffwechsel der Hautschichten wie verhält und welche Pflegebedürfnisse daraus abgeleitet werden können. „Circadian“ setzt sich aus „circa“, also ungefähr, und „dia“, für Tag, zusammen. Die offensichtlichsten chronobiologischen Reaktionen sind der Schlaf-Wach-Rhythmus bei Menschen, Tieren und Pflanzen sowie der monatliche Fruchtbarkeitszyklus weiblicher Lebewesen.

Alte Erkenntnisse neu ausgewertet

Der französische Wissenschaftler Jean-Jacques d’Ortous de Mairan beobachtete Mitte des 18. Jahrhunderts, dass sich eine Mimose tagsüber entfaltet und nachts zusammenrollt – auch wenn ihr über Wochen das Tageslicht komplett entzogen wird. Diese bahnbrechende Entdeckung des inneren 24-Stunden-Zyklus wurde weiter erforscht und schuf eine neue Wissenschaft: die Chronobiologie.

In der Medizin wird der circadiane Zyklus heute beispielsweise dafür genutzt, bei der Verabreichung eines Krebsmedikaments die perfekte Uhrzeit zu wählen, bei der möglichst viele Krebszellen zerstört werden, so viel gesundes Gewebe wie möglich erhalten bleibt und die Nebenwirkungen auf Minimal-Stand sind. Auch andere Medikamente und Schmerzmittel wirken besser zu bestimmten Zeiten.

Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Chronobiologie noch nicht als echte Wissenschaft gesehen. Das änderte sich 2017 schlagartig, als drei US-amerikanische Chronobiologen den suprachiasmatischen Kern im Gehirn – also den Sitz der inneren Uhr – nachweisen konnten, was ihnen den Nobelpreis für Medizin und Physiologie einbrachte. Diese „Master-Clock“ im Gehirn sitzt an der Kreuzung der Sehnerven.

Natürlicher Stundenplan der Haut

Die Master-Clock des Biorhythmus sichert auch bei der Haut, dass alle physiologischen und biochemischen Prozesse immer zur optimalen Zeit stattfinden – und gibt Dir damit die Möglichkeit, Deine Schönheitspflege auf ein ganz neues Level zu heben. Der Biorhythmus der Haut hat Einfluss auf Zellregeneration, Alterungsprozesse, die Entstehung von Krankheiten und darauf, wann der optimale Zeitpunkt für bestimmte Nährstoffe ist, um den maximalen Effekt zu erzielen. Wenn Du den kennst und die Wirkung einmal erfahren hast, wirst Du nie wieder gegen den Haut-Biorhythmus angehen und machst Dir den maximalen Effekt bei der Hautpflege zunutze. Der Biorhythmus der Haut kann in vier Zeitpunkte eingeteilt werden: Aufwachen, Mittag, Abend und Nacht.

Feuchtigkeit am frühen Morgen

Die von der Nacht ausgedörrte Haut ist von morgens bis abends im Verteidigungsmodus und muss sich gegen freie Radikale, UV-Strahlen, Abgase und andere Umweltschadstoffe sowie harschen Wind und im Winter auch beißende Kälte wehren. Kreislauf, Hormonproduktion und Stoffwechsel sind morgens in der Haut besonders stark aktiviert.

Was Du nach dem Aufstehen tun kannst

Dein Morgen sollte für Deine von den Regenerationsarbeiten der Nacht gestärkte Haut mit dem Reinigungsgel CLEAN, dem erfrischenden und sanften Peeling PEEL sowie dem Toner TONE beginnen. Die Haut ist morgens weniger empfindlich und hat sich über Nacht von abgestorbenen Hautschuppen befreit, die zusammen mit Unreinheiten leicht weggerubbelt werden können. Wenn Du etwas mehr Zeit für Deine Morgenroutine einplanst, ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt, mit einer Massagebürste und einer straffenden Creme gegen Cellulite vorzugehen oder Sport zu treiben, da die Durchblutung morgens auf Hochtouren läuft.

Welche Pflege Du morgens brauchst

Morgens braucht Deine nun frisch gereinigte Haut eine Tagespflege. Auch hier gilt wie so oft: Viel hilft nicht viel. Eine kirschkerngroße Menge reicht aus. Creme lieber ab und an nach. Ein zusätzlicher Sonnenschutz mit LSF 50+ ist ebenfalls zu empfehlen. Achte bei dem Sonnenschutz darauf, dass er aus natürlichen Bestandteilen zusammengestellt ist, da Chemikalien die Haut reizen und ihren Schutzmantel beschädigen können. Retinol ist auch bei der Tagespflege eine wichtige Zutat, daher empfiehlt sich hier die Verwendung der Doctor Mi! Tagespflege DAY mit 1 % TECMi!®-Retinolkomplex.

Glänzende Tagesmitte

Ein Blick in den Spiegel verrät, dass nicht nur wir nach der Mittagspause einen Tiefpunkt erreicht haben, sondern auch unser Blutdruck. Da die Haut nicht mehr ausreichend versorgt ist, zeigen sich Knitterfältchen an den Augen. Gleichzeitig arbeiten die Talgdrüsen mittags auf Hochtouren und versorgen Deine Haut mehr als großzügig mit Lipiden, die den natürlichen Schutzmantel vor freien Radikalen und Umwelteinflüssen mit Vitamin E verstärken. Das sticht Dir beim Blick in den Spiegel wahrscheinlich auf der T-Zone glänzend ins Auge.

Kleine Nachbesserungsarbeiten am Nachmittag

Die dünne Schicht an Talg abzuwischen, die sich mittags auf Deiner Haut gebildet hat, ist keine gute Idee, da Deine Haut sie braucht. Ein wenig Abpudern reicht in der Regel vollkommen aus. Wenn Du die ölige Schicht entfernst, denk bitte daran, wieder mit schützender Tagespflege nachzucremen. In jedem Fall solltest Du Deiner Augenpartie mit etwas frischem UV-Schutz und einem leichten Hyaluron-Serum nachhelfen, damit Du gleich wieder frischer aussiehst. Ab etwa 15 Uhr kommt auch die Haut wieder aus ihrem Mittagstief und ihre Abwehrkräfte steigen wieder. Da auch die Schweißproduktion jetzt wieder anzieht, ist nun ein guter Zeitpunkt, nochmal Deo und ggf. Make-up nachzulegen. Gleichzeitig sinkt zu dieser Zeit die Schmerzempfindlichkeit des Körpers bis etwa 16 Uhr, was für kosmetische Prozeduren, wie den Besuch bei der Kosmetik oder beim Waxing, so seine Vorteile mit sich bringt.

Abends die Last des Tages abwerfen

Deine Haut ist abends genauso müde wie Du. Den ganzen Tag lang haben sich Schadstoffe auf ihr abgesetzt und sie war UV-Licht und anderen hautschädlichen Einflüssen ausgesetzt. Bevor die Nachtroutine starten kann, muss Deine Haut also zunächst von allen belastenden Spuren befreit werden. Hierzu gehört auch die glänzende Fettschicht zur Stärkung der Schutzbarriere Deiner Haut. Mit dem Reinigungsgel CLEAN reinigst Du jetzt die Haut gründlich. Sofern Du morgens noch kein Peeling verwendet hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um überschüssige Hautschüppchen mit dem sanften Peeling PEEL zu entfernen. Anschließend klärst Du mit dem AHA-Toner TONE Deine Haut tiefenrein und bereitest sie optimal auf die Aufnahme der Nachtpflege NIGHT vor.

Nachtruhe ist Hautregenerationszeit

Zusammen mit der morgendlichen Pflegeroutine ist die Nacht die wichtigste Tageszeit für Deine Haut. Denn während Du schläfst, schaltet sie sich in den Repairmodus, der zwischen 23 Uhr und 2 Uhr besonders aktiv ist. Stammzellen in der Epidermis erneuern sich nachts rege und schadhafte oder tote Hautzellen werden durch neue ersetzt. Schadstoffe des Tages werden ausgeschieden und die Durchblutung und Funktion der Lymphen wird angeregt. Das ist auch der Zeitpunkt Deines Haut-Biorhythmus, bei dem die Haut mit den über den Tag aufgenommenen Nährstoffen versorgt wird. Die Poren erweitern sich und die Hautbarriere wird durchlässiger. Gleichzeitig fährt die Talgproduktion auf ein Minimum herunter und es werden kaum noch hautschützende Lipide produziert. Die Haut verliert viel Feuchtigkeit, weswegen sie morgens oft trocken ist und Du feine Linien und Falten stärker siehst.

Störungen unerwünscht!

Dieser nächtliche Biorhythmus kann durch wenig Schlaf oder blaues Bildschirmlicht von Handys oder Ähnlichem gestört werden. Abgestandene Luft und eine zu hoch eingestellte Heizung schaden der Haut direkt. Der Regenerationsprozess der Haut wird ausgebremst und der Alterungsprozess beschleunigt. Dann kann Deine Haut morgens fahl und alt wirken. Da der Biorhythmus der Haut vorgibt, dass nun die Zeit ist, sich zu öffnen und die Schilde sinken zu lassen, können nachts auch Giftstoffe wie Nikotin und Alkohol einen größeren Schaden anrichten als tagsüber. Ein gutes Beispiel, wie sich eine Störung des Haut-Biorhythmus auswirkt, siehst Du, wenn Du nach einer durchgefeierten Nacht in den Spiegel schaust.

Was Du vorm Schlafengehen tun kannst

Um Deine Haut bestmöglich zu unterstützen, solltest Du während des Tages möglichst viele wertvolle Nährstoffe zu Dir nehmen. Außerdem ist etwas Meditation oder Yoga vor dem Schlafengehen eine gute Art, die Produktion von Melatonin – dem Schlafhormon, das Deinem Körper das Signal zum Herunterfahren gibt – anzukurbeln und so einen erholsamen Schlaf zu finden. Außerdem solltest Du im Schlafzimmer unbedingt das blaue Licht von elektronischen Gadgets vermeiden und diese in den Schlafmodus mit dem orange-stichigen Licht schicken oder besser noch ausschalten. Bei einer etwas niedrigeren Temperatur zu schlafen und einmal den Raum stoßlüften hilft ebenfalls. Tiefer Schlaf ist die beste Voraussetzung, um der Haut ihre Arbeit zu erleichtern und sie so zu Höchstleistungen in puncto Anti-Aging und Gesundheit zu bringen.

Welche Pflege Du nachts brauchst

Was die Pflege angeht, lechzt Deine Haut nach allem, was sie bei ihren Reparatur- und Erneuerungsaufgaben unterstützt. Ein besonderes Treatment, das Deine Haut perfekt unterstützt und ihr wertvolle Wirkstoffe bietet, ist der Haut-Booster MASK: eine hochwertige Maske, die als spezielle Behandlung für zuhause gedacht ist und die Dir ein Abendritual der Extra-Klasse ermöglicht: Black-BeeOme®-Extrakt, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E nähren Deine Haut und stärken die Mikroflora Deiner Haut auf besonders sanfte, aber effektive Art und Weise.

Neben diesen Inhaltsstoffen, die in Deiner Nachtpflege nicht fehlen sollten, gehört in erster Linie eine angemessene und hochkonzentrierte Menge TECMi!®-Retinol, am besten verkapselt, damit es in die untere Hautschicht gelangen kann. Außerdem solltest Du Deine Haut nachts mit Oligo-Hyaluronsäure, Antioxidantien und Vitaminen versorgen, was mit unserer Nachtcreme NIGHT mit 6 % TECMi!®-Retinolkomplex optimal gelingt. Im Wechsel damit bietet sich die Anwendung des Haut-Boosters RED an, der mit 8 % hochkonzentriertem TECMi!®-Retinolkomplex Deine Haut über Nacht bestmöglich versorgt und sie dazu antreibt, ihre eigene Aktivität wieder verstärkt aufzunehmen, quasi als Hilfe zur Selbsthilfe.

Maximieren lassen sich die besonderen Vorteile von NIGHT und RED durch Microneedling: Indem Du die Produkte 1–2 × pro Woche mit einem DERMAROLLER in Deine Haut einarbeitest, regst Du Deine Haut zusätzlich zur Kollagenproduktion an, was sich mit einem sichtbar strafferen und frischeren Hautbild bemerkbar macht.

Dr. Miriam Rehbein

Dr. Miriam Rehbein

Dr. Miriam Rehbein ist approbierte Fachärztin für Dermatologie sowie Gründerin und Produktentwicklerin der Doctor Mi! medical skincare. Als anerkannte Expertin für Hautpflege gibt sie ihr Fachwissen nicht nur an Kollegen auf Kongressen und in Fortbildungen weiter, sondern behandelt auch Patient*innen in ihrer Münchner Praxis. Mit der Doctor Mi! medical skincare hat Dr. Miriam Rehbein auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung im Umgang mit Patienten eine Pflegelinie geschaffen, die insbesondere ein Ziel verfolgt: Der Haut zur Selbsthilfe zu verhelfen.